Weihnachtsmann in Himmelpfort

Weihnachtmann in Himmelpfort Icons Weihnachtmann in Himmelpfort die Weihnachtbilder

Für weitere knapp 200 Weihnachtsgeschichten möchten wir uns bei Herr Niederberger bedanken. Die angebotene Homepage ist eine der größten Sammlungen ihrer Art und bietet Besuchern die Möglichkeit, weitere Weihnachtsgeschichten einzureichen und somit anderen Lesern zur Verfügung zu stellen.

Weihnachtmann in Himmelpfort die Weihnachtraditionen Die Weihnachtsgeschichte

Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Kyrenius Landpfleger in Syrien war. Und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.

Da machte sich auf auch Josef aus Galil äa, aus der Stadt Nazareth in das jüdische Land zur Stadt David, die da heißt Bethlehem, darum er von dem Hause und Geschlechte Davids war, auf daß sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger. Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, daß sie gebären sollte. Und die gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herbere.

Und es waren Hirten in der selbigen Gegend auf dem Felde bei den H ürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und siehe, des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie, und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht, siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird. Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend. Und alsbald war da beim Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen ein Wohlgefallen.

Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasset uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend, und sie fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kind gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich der Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott um alles, das sie geh ört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

Lukas 2,1-20; nach Martin Luther

Von Frau Veronika Rakow wurde uns eine Geschichte zugesandt, die hier verkürzt wiedergegeben wird. Sie erzählt aus ihrer Kindheit, wie sie mit ihrem Bruder und ihrer großen Schwester Gudrun die Adventszeit mit den Eltern verlebte.

Draußen tanzten die ersten Schneeflocken, auf der Straße ist alles ruhig.

Weihnachtmann in Himmelpfort die Weihnachtraditionen Es ist Sonntag und heute ist der erste Advent. Gudrun dreht sich vom Fenster weg und schaut in die schlafenden Gesichter ihrer Geschwister. Wie friedlich doch die beiden Kleinen aussehen. Ach was werden sie herum hüpfen und sich über die ersten Schneeflocken freuen. Moni wird bestimmt gleich raus wollen und einen Schneemann bauen und Helmut, na ja, der Kleine wird es auch kaum erwarten können. Gudrun schaut wieder aus dem Fenster. Was ist das? Eine kleine Hand schiebt sich unter ihrem Arm hindurch, dann kommt der Kopf auch schon vor und Moni klebt mit ihrem pausbackigem Gesicht an der Fensterscheibe:“ Gudi, es hat geschneit! Schau doch mal, die vielen Schneeflocken.

Weihnachtmann in Himmelpfort die Weihnachtraditionen Da können wir gleich einen Schneemann bauen!“ Gudrun macht der kleinen Schwester am Fenster Platz, damit sie besser sehen kann. „Nein Moni, das geht noch nicht. Erstens bist du noch nicht gewaschen…“. Moni pustet ihre Backen auf: “Ist doch egal, den Schnee stört es nicht, wenn ich noch nicht fein bin.“ „Was ist los?“ Klein-Helmut krabbelt nun auch aus seinem Bett. Schließlich will er auch wissen, was die beiden sehen. Gudrun hebt ihn hoch, und hält ihn so auf dem Arm, dass er hinaussehen kann. „Ah, wie fein, so viele kleine Schneeflocken! Lass mich runter, ich hole mir gleiche eine Mohrrübe und dann bauen wir einen Schneemann!“ Und schon zappelt er wie wild und strampelt mit den Füßen. Gudrun hat zu tun, ihn festzuhalten. „Helmut, das geht jetzt noch nicht. Mama und Papa schlafen noch. Es ist ja auch noch so früh, nicht mal sieben Uhr. Aber ich habe da eine Überraschung für Mama und Papa vor. Wollt ihr mir dabei helfen?“ Moni stellt sich vor Gudrun und will wieder erst einmal alles genau wissen. „Erst geht ihr zwei ins Bad und wascht euch, und Zähne putzen nicht vergessen. Ich sehe es, auch wenn ich nicht dabei bin, das glaubt ihr doch?!“ Hier sind sich die beiden einig: Gudi sieht alles auch durch die geschlossene Tür. „Also – beeilt euch. Wir wollen den Frühstückstisch schon decken, denn heute ist der erste Advent.“ „Dann können wir heute am Adventskranz eine Kerze anzünden“ jubelt Helmut gleich. „Und bald werden wir dann wieder die leckeren Plätzchen backen“ freut sich Moni. Es duftet nach Tannenzweigen, die in der Vase im Wohnzimmer stehen. Moni schaut sich die kleinen Sterne an, die daran hängen. „Die haben wir im vorigen Jahr gebastelt. Ich bin schon gespannt, was wir in diesem Jahr machen werden“.

Weihnachtmann in Himmelpfort die Weihnachtraditionen “Wann zünden wir die erste Kerze an“ will Helmut jetzt wissen. „Am Nachmittag, wenn es draußen dunkel wird, dann bekommt ihr einen warmen Kakao, Lebkuchenherzen und dann wird auch die erste Kerze angezündet“ teilt Gudrun den Kindern mit. Sie jubeln, aber bevor sie ins Bad gehen, wollen sie noch mal bei den Eltern reinschauen, wenn sie schon wach sind, schnell an das Fußende huschen und noch ein wenig kuscheln. Natürlich sind die Eltern schon lange wach. Sie haben das Gespräch ihrer Kinder lächelnd verfolgt. Alle kuscheln sich in das elterliche Bett und Mama erzählt uns, warum wir Advent feiern. Moni weiß, dass an Weihnachten das Christkind geboren wurde und Helmut, dass man an diesem Tag Geschenke bekommt. Gudrun fragt „Wieso gerade wir?“. „Ja“, sagt Papa, „weil wir uns alle freuen, dass Jesus geboren wurde und er unser Retter ist“. „Richtig“ sagt Mama “aber jetzt erst mal raus aus den Betten und schnell alle fertig machen zum Frühstück“

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Der Weihnachtsbaum

Vor langer, langer Zeit fuhr der Weihnachtsmann in den Wald, um einen großen Tannenbaum zu schlagen. Als er schon mehrere Stunden unterwegs war, traf er ein Eichhörnchen, das Nüsse sammelte, um für den langen, kalten Winter genug Futter zu haben. Sie begrüßten sich und der Weihnachtsmann fragte das Eichhörnchen, ob es ihm vielleicht sagen könne, wo die schönsten und größten Weihnachtsbäume des Waldes stehen. Das Eichhörnchen erwiderte: “Ja, natürlich weiss ich das!“ und dann nannte es ihm eine Stelle, die so tief im Wald lag, dass noch kein Mensch sie gefunden hatte. Zum Dank dafür schenkte er dem Eichhörnchen für sein Nest ein Säckchen voll Stroh.

Weihnachtmann in Himmelpfort die Weihnachtbilder Danach stieg er auf seinen Schlitten und dachte: „Hm, hoffentlich dauert die Fahr.t in den tiefen Wald nicht so lange.“ Am liebsten hätte er nämlich zu Hause in seinem weichen Sessel gesessen und einen schönen heißen Kaffee getrunken. Doch er sollte belohnt werden. Nach dreistündiger Fahrt durch die herrliche Winterlandschaft erreichte er sein Ziel. Vor ihm standen die höchsten und schönsten Tannen, die er je gesehen hatte. Er suchte sich den schönsten Baum aus und begann mit dem Fällen. In diesem Augenblick ertönte ein grässliches Knurren. Der Weihnachtsmann drehte sich ruckartig um und erstarrte. Vor ihm stand nämlich ein großer, zähnefletschender Wolf. Es war Grummel-Grummel, der stärkste aller Wölfe im hohen Norden. „Warum muß ich denn immer so ein verflixtes Pech haben beim Weihnachtsbaumschlagen?“, dachte der Weihnachtsmann. Zum Glück erinnerte er sich jedoch an die Sprache der Tiere und konnte den Wolf beruhigen. In der Zwischenzeit war die Dämmerung hereingebrochen und der Weihnachtsmann musste ohne Baum nach Hause fahren. Zu Hause angekommen, hoffte er, dass er morgen mehr Glück hätte. Mit diesen Gedanken legte er sich in sein kuschelweiches Bett und schlief sofort ein. Am nächsten Morgen stand er bereits mit dem ersten Sonnenstrahl auf und bereitete alles für die Fahrt vor. Nach einem ausgedehnten Frühstück trat er vor die Tür um sein Rentier vor den Schlitten zu spannen. Potz Blitz! Staunte er. Vor dem Haus erstrahlte in wundervollem Licht die schönste aller Weichnachtstannen. Er erkannte sie sofort wieder und während er sich noch wunderte, lief in weiter Ferne ein schwanzwedelnder Wolf davon.

Weihnachtmann in Himmelpfort die Weihnachtraditionen

Wie der Weihnachtsmann Weihnachtsmann wurde

Es war einmal in der Adventszeit in einer kleinen Stad. Dort wohnte ein alter Mann mit einem langen weißen Bart. Dieser Mann saß jeden Tag in seiner kleinen, gemütlichen Wohnung und schaute den Schneeflocken zu, wie sie vom Himmel herunterfalle. Er sah auch die Leute, die wie wild die letzten Weihnachtsgeschenke besorgten. Der Mann wollte auch gerne Geschenke verschenken, doch er hatte leider keine Freunde denen er etwas schenken könnte. An einem Tage, als er wieder in seinem Schaukelstuhl saß, überlegte er sich, dass er doch Lebkuchen backen und diese dann den Leuten schenken könnte. Also machte er sich gleich auf den Weg in die Küche um die Lebkuchen zu backen. Die Lebkuchen waren gebacken und sofort ging der Mann hinaus, um den Leuten eine Freude zu bereiten. Die beschenkten Menschen waren sehr erfreut, doch der Mann war noch viel glücklicher, denn endlich konnte er anderen Leuten eine Freude machen. Der Mann mit dem weißen Bart backte immer mehr Lebkuchen und gab sie den Leuten, denen diese Gebäcke sehr gut schmeckten. Eines Tages als der Mann glücke und zufrieden in seinem Schaukelstuhl saß, dachte er sich, dass er ja eigentlich auch Spielzeug basteln und an die Kinder verschenken könnte. Und genau das tat er dann auch. Er ging in seine Garage, wo er sein ganzes Werkzeug hatte und fing an zu hämmern, sägen und zu pinseln. Später bewunderte er seine Wrke und ging sofort wieder lost um die Geschenke zu verteilen. Die Kinder staunten Bauklötze, als sie die tollen Geschenke in Empfang nahmen.

Weihnachtmann in Himmelpfort die Weihnachtraditionen Als alle Geschenke verteilt waren, freute sich der wann und fühlte sich dabei sehr glücklich. Abends, als der Mann auf dem verstaubten Dachboden war und in einer alten Truhe Spielsachen zum verschenken suchte, fand er auf einmal etwas Komisches. Es war lang und rot. Dann erkannte er, dass diese rote Ding ein Mantel war. Er fand noch eine Mütze, einen schwarzen Gürtel mit goldener Schnalle und einen Sack. Sofort zog der Mann all diese Kleidung an, denn er hatte eine Idee: Ab sofort nannte sich der Mann Weihnachtsmann. Immer wenn er Spielzeug verteilte, hatte er sein Weihnachtsmannkostüm an und im Sack waren die Geschenke. An heilig Abend ging noch mal von Haus zu Haus und beschenkte die Menschen, die sehr fröhlich waren. Vor allem die Kinder, die waren am glücklichsten. Jetzt fühlte der Mann nicht mehr allein und ging sehr froh und glücklich ins Bett. Das ganze nächste Jahr über hatte der Weihnachtsmann Geschenke gebastelt, bis er dann wieder an Weihnachten die Menschen glücklich machte. Wie der Weihnachtsmann zu seinen Rentieren und zu seinem Haus am Nordpol kam, ist wieder eine andere Geschichte.

Vom Bäumchen, das nicht schlafen wollte

Am Waldrand wuchsen eine Fichte und ein Ahornbäumchen nebeneinander. Die Fichte hatte damals aber noch keine Nadeln, sondern Blätter wie jeder andere Baum. Die erste Zeit war zwischen den beiden Bäumchen noch viel Platz. Aber als sie größer wurden, gab es Streit. „Weg da!“ rief das eine dem anderen zu, wenn es ihm seine Äste entgegenstreckte. Da mischten sich die großen Bäume ein: „Wenn man nicht in die Breite wachsen kann, muß man sich hoch strecken!“ !Pah!“ säuselte da der Ahorn zur Fichte. „Ich bin ohnehin schon viel größer als du!“ „Abwarten“ raschelte die Fichte „Dich hole ich schon noch ein“ Aber sie machte sich große Sorgen, dass ihr der Ahornbaum eines Tages über den Kopf wachsen und alles Licht nehmen könnte. Als der Herbst kam, hörten die Bäume auf zu wachsen. Sie zogen die Blätterkleider aus. „Jetzt werde ich schlafen!“ flüstere der Ahorn der Fichte zu. Doch was sah er da? „Du bist ja noch grün“ hauchte er müde. „Hast du die Schlafenszeit vergessen?“ Die Fichte meinte: „Ich werde nicht schlafen. Ich will weiter wachsen!“ Das tat die Fichte auch. An den nächsten Tagen schien die Sonne ja beinahe so warm wie im Sommer. Dabei hatten doch die großen Bäume erzählt, dass es in der kommenden Zeit sehr kalt wird. Nur in der Nacht fror die Fichte ein wenig. Aber nach einigen Wochen fror sie auch tagsüber schrecklich in den Blättern. Deshalb beschloß die Fichte, alle Blätter fest zusammenzurollen. So wurden ihre Blätter ganz klein und der böse Frost konnte sie nicht mehr packen. Zum Glück fielen bald Schneeflocken vom Himmel. Sie deckten die Fichte wie mit einer Bettdecke zu. „Jetzt friere ich nicht mehr“ dachte sie sich, „doch zum Wachsen ist es viel zu kalt“. Also schlief sie ein. Die Fichte wachte auf, als es ihr um die Astspitzen plötzlich ganz warm wurde. Die waren mit brennenden Kerzen geschmückt und die Menschen tanzten um sie herum. Sie freuten sich, dass es einen Baum gab, der auch im Winter grün war. Das erinnerte sie daran, dass eines Tages alles wieder grün sein würde. Das Kerzenlicht gab einen Vorgeschmack von der Frühlingssonne. Doch bis zum Frühling war es noch kalt. Dazwischen gab es aber immer wieder milde Tage. Die nutzte die Fichte, um zu wachsen. Eines Tages aber wärmten die Sonnenstrahlen die Fichte so wie damals die brennenden Kerzen mitten im Winter. Nun schmolz der Schnee von ihren Ästen. Da wachte auch der Ahornbaum auf. Der war ganz erstaunt, als er sah, wie groß die Fichte den Winter über geworden war. „Da muß ich mich anstrengen, dir nachzukommen“, sagte er. Die Fichte aber meinte: “Laß dir erst mal neue Blätter wachsen!“ Seit damals hat die Fichte Nadelblätter und behält sie das ganze Jahr.

Weihnachtmann in Himmelpfort die Weihnachtraditionen

Vom Kerzlein, das ewig brennen wollte.

Es war einmal eine kleine Wachskerze, die war nur glücklich, wenn sie brennen durfte. Dan klopfte ihr kleines Wachsherz vor Freude, sie strahlte und zitterte und verströmte einen süßen und lieblichen Duft. Aber leider dauerte das Glück immer nur kurze Zeit; das Flämmchen wurde ausgeblasen, und das Kerzlein stand dann traurig in einer dunklen Ecke. „Ach was ist das Leben ohne Licht“, seufzte es und vergoß eine dicke Wachsträne, die aber sofort erstarrte vor lauter Kälte. Und eines Nachts konnte es das Kerzlein nicht mehr aushalten in der Dunkelheit. „Ich will weit fortgehen“, dachte es, „irgendwohin, wo mich kein Mensch auslöschen kann, und dann will ich Tag und Nacht nur brennen, brennen, brennen“.Und so lief es zur Tür hinaus, vergaß aber nicht, die Schachtel mit den Zündhölzern unter den Arm zu nehmen. Draußen auf der Straße war es bitter kalt, und beinahe wäre das Kerzlein wieder umgekehrt. Aber es nahm all seinen Mut zusammen und lief an den vielen hohen Häusern vorbei, immer weiter und weiter, bis es in den Wald kam. Hier war es nun so stockdunkel, dass es überhaupt nichts mehr sehen konnte. Alle paar Schritte stolperte es über eine Baumwurzel und fiel auf die Nase. Endlich blieb es stehen. „Hier wird mich wohl niemand finden und mir mein Flämmchen ausblasen“, dachte es, nahm ein Zündholz aus dem Schächtelchen, rieb es an, dass das Flämmchen heraussprang und einen kleinen Augenblick die erstunten und verschlafenen Gesichter der alten Tannen beleuchtete. Aber da kam der Wind und blies, husch, das Flämmchen wieder aus. Nun war es noch dunkler im Wald als vorher, und das Kerzlein blickte ganz verzagt in die Finsternis. Aber es hatte ja noch seine Schachtel voll Zündhölzchen.

Weihnachtmann in Himmelpfort die Weihnachtfeier Es bekam wieder Mut und zündete eifrig ein zweites an. Diesmal wartete der Wind, bis das Kerzlein richtig brannte. Aber dann kam er pustend hinter einem dicken Baumstamm hervor, und gleich war das kleine Licht wieder erloschen. „Du böser Wind!“ rief das Kerzlein, „aber warte nur, ich will dir schon zuvorkommen!“ Um es strich ein drittes Zündholz an. Doch auch dies blies der Wind aus – es machte ihm richtig Spaß. Das arme Kerzlein stand weinend im finstern Wald, zündete ein Hölzchen nach dem anderen an, und der Wind pustete eines nach dem anderen wieder aus. Endlich war die Schachtel leer, ein ganzer Berg abgebrannter Zündhölzer lag um das Kerzlein herum, das vor Verzweiflung nun gar nicht mehr wusste, was es tun sollte. Da kam der heilige Nikolaus in seinen weichen Filzstiefeln leise durch den Wald gegangen. Er hatte schon eine ganze Weile die kleinen Flämmchen aufleuchten sehen und sich sehr darüber gewundert. „Ja was machst du denn hier?“ fragte er erstaunt und hob das Kerzlein vom Boden auf. Das fing nun laut zu weinen an. „Ach“, rief es , „ ich möchte so gerne immer und immer brennen, aber zu Hause, da bliesen mich die Menschen aus und hier der Wind!“ und es schluchzte herzbrechend. „Na hör auf zu weinen!“ brummte der Nikolaus, ich will dich mitnehmen und auf den Christbaum stecken, da kannst du brennen nach Herzenslust“. Und das Kerzlein verschwand in dem tiefen Sack des heiligen Nikolaus, und dann sah und hörte es nichts mehr, bis es in einem schönen warmen Zimmer wieder hervorgeholt wurde. Da erblickte es einen hohen grünen Tannenbaum, fast wie im Wald, aber er war über und über geschmückt mit glitzernden Kugeln, Sternen, Äpfeln und Nüssen. Und nun wurde das Kerzlein ganz hoch oben auf dem Tannenbaum in einen silbernen Halter gesteckt. Es wagte kaum zu atmen und schaute nur schüchtern auf all die Pracht. Aber plötzlich blieb ihm das Herz stehen vor Entzücken. Es hatte das Christkind erblickt, das ganz nahe bei ihm auf der Spitze des Christbaumes schwebte, mit segnend ausgebreiteten Händen und einem süßen Lächeln auf dem Gesicht. Das Kerzlein sah unverwandt zu ihm auf und merkte nichts von all dem, was im Zimmer vorging. Aber als es mit all den anderen Wachskerzen angezündet wurde, als ein festliches Glitzern und Leuchten begann, da erbebte es vor Glück. „Nun will ich nie mehr aufhören zu brennen“, jubelte es, „ewig will ich für das Christkind leuchten“! Und sein Flämmchen brannte höher und heller als die der anderen Kerzen. Es hörte, wie im Traum die Weihnachtsmelodien durch das Zimmer klangen und den lauten Jubel der Kinderstimmen – es merkte nicht, wie es dann wieder stiller wurde, wie ein Licht nach dem anderen erlosch, ja es merkte nicht einmal, wie es selbst immer mehr zusammenschmolz. Schließlich war es ganz still und dunkel im Zimmer geworden, die Kinder lagen längst in ihren Betten und träumten von ihren neuen Spielsachen. Da ging endlich auch unserem Kerzlein der Atem aus. Ganz erschrocken flackerte es noch einmal hoch auf, dann sank es zitternd in sich zusammen. Nur ein winziges rotes Fünkchen blieb noch übrig.

Da seufzte es so tief und verzweifelt, dass das Christkind Mitleid mit ihm bekam. Es neigte sich von der Spitze des Baumes herab, nahm das Kerzenfünkchen in seine Hände und sprach: „Weil heute die Heilige Nacht ist, will ich dir deinen Herzenswunsch erfüllen – du sollt ewig brennen“. Und es flog mit ihm zum Fenster hinaus in den Himmel und hängte es zwischen die vielen goldenen Sterne

Nun brennt das Kerzlein jahraus, jahrein als Stern am Himmel droben und ist glücklich. Aber in der Heiligen Nacht brennt es heller als alle anderen Sterne. Wenn du dann zum Fenster hinausschaust, kannst du es sicher erkennen.

Weihnachtmann in Himmelpfort die Weihnachtbilder